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Rahmen mit Gabel

ist gewissermaßen das Rückgrat des Rades, das Bauteil, das die Qualität, aber auch das Aussehen bestimmt. Er ist das kritische Bauteil, das zusammen mit der Gabel die höchste Last aufnimmt. Worauf sollte man achten beim Kauf?

Type logischerweise ;-) schließlich will ich ja ein bestimmtes Rad haben: MTB, Rennrad, Reiserad, Faltrad... 

 
richtige Größe genau so wie die Kleidung, sollte das Rad passen, also auf die Körperproportionen angepaßt sein. Dazu muß der Körper eigentlich vermessen werden, die Schrittlänge ist davon nur ein Teil - schließlich ist jeder Mensch anders. Es gibt mittlerweile Firmen, die das anbieten. Mit in die richtige Größe spielt auch das Anwendungsgebiet. Beispiel MTB: wofür wird's gebraucht? als Wettkampfrad? und da: Downhill, oder Crosscountry?, oder als Allzweckrad? Wie auch immer, das Rad muß passen! 

 
Material hier entscheidet sich der Preis hier gibt es alles, Stahl in allen möglichen Sorten, andere Metalle: Alu, Titan etc., Kunststoffe wie z.B. Kohlefaser und andere. 
Stahl: das Standartmaterial! hier findet man alles, vom Wasserleitungsrohr bei Hollandrädern bis zu filigranen, hochveredelten Stählen für Hightechräder. Stahl ist in allen Preislagen zu haben. Bruchgefahr mit Vorwarnung: die Teile verbiegen sich, bevor sie brechen. Hochwertigere Räder aus veredelten Stählen wie z.B. Chrom Molybdän. Hier finden wir oft noch den Begriff konifiziert. Was heiß das und wofür ist das gut? Konifizieren ist eine Methode um die Rahmenrohre so zu bearbeiten, das sie an den Enden dicker sind als in de Mitte. Das hat folgenden Sinn: Stahl hat seine Festigkeit unter anderem durch ein spezielles Verfahren im Umgang mit der Temperatur erhalten. Beim Verbinden der Rohre wird der Stahl nun wiederum erwärmt, teilweise sogar wieder angeschmolzen. Diese schwächt, verändert nun das Material an den erwärmten Stellen. Der Ausweg ist nun, die Rohrenden ausreichend dick zu machen, damit diese Materialänderung sich nicht auf die Sicherheit auswirkt. Logischerweise ist ein konifizierter Rahmen bedingt durch die unterschiedlichen Rohrstärken leichter als ein Rahmen aus gleichmäßig dicken Rohr UND er ist letztenendes stabiler, weil elastischer. Belastungen werden besser innerhalb des Metallgefüges "vernichtet", und belasten nicht die Verbindungen. Im Mittelteil erreichen konifizierte Rohre Materialstärken von weit unter 1 mm; lediglich dort, wo die Verbindungen sind ( auf wenigen cm) ist die Windstärke etwa 1 mm. Wie schon geschrieben ist die Verbindung der Rohre zum Rahmen ein seht kritischer Vorgang, er braucht viel Erfahrung und Gespür - deshalb dort viel Handarbeit erforderlich . Verbunden wird durch schweißen oder löten, wobei beide Methoden bei hochwertigen Rädern gleichwertig sind. Bei MTB's wird sogar das Schweißen bevorzugt, bei Rennrädern  - traditionell das Löten. Geschweißte Rahmen erkennt man an dem Wulst an der Verbindungsstelle, der Raupe. Gelötete Rahmen haben in der Regel dort sogenannte Muffen, spezielle Metallteile die über der Verbindungsstelle liegen. Bei hochwertigen Rahmen ist diese sehr filigran und elegant gearbeitet. Gelötet wird mit Silber- oder Messinglot. Silberlot hat den Vorteil weniger warm gemacht zu werden und trotzdem eine sehr hohe Festigkeit zu erreichen, erfordert aber auch mehr können. Mit Silberlot können sogar Rahmen stumpf verlötet werden, die Rohre stoßen "einfach" aneinander, das braucht allerdings höchste Präzision und absolutes Können des Rahmenbauers. Gleiches äußerliches Aussehen erreicht man viel billiger durch innenliegende Muffen oder durch nachschleifen der Schweißnaht. 
rostfreier Stahl, Edelstahl, Nirosta : keine Korrosion, Oberfläche braucht nicht lackiert zu werden, edles Aussehen, Bruchgefahr ohne Verwarnung. 
Aluminium: (hochfeste Legierung) an hochwertigeren Rädern zu finden Vorteil nicht (so) korrosionsanfällig, schwieriger zu verarbeiten, Bruchgefahr ohne Verwarnung, kritisch sind besonders die Gabeln. 
andere Metalle High-Tech Metalle, von Titan bis..., sehr teuer, sehr aufwendige, teure Verarbeitung nötig . 
Kunststoffe von Kohlefaser bis ... sehr aufwendige Verarbeitung: Einzelanfertigung, sehr teuer, noch in der Entwicklung. manchmal in Verbindung mit anderen Materialien: Aluminium... 

 


Lack und was es sonst noch gibt... Der krönende Abschluß eines jeden Rahmens ist die Oberflächenveredelung. sei es durch Lack, Verchromung, Eloxierung usw. Eigentlich brauchen nur Stahlrahmen einen Lackauftrag. Er hat nicht nur die Aufgabe, was fürs Auge zu bieten, sondern auch das Geröhr vor den Wetterunbilden zu schützen. Wie gut ein Lack schützt ist nicht nur eine Sache des Materials, sondern auch des Aufwands des Auftrages: Mehrschichtlack, Einbrennen um die 2 wichtigsten Stichpunkte von Standartlacken zu nennen. Lackieren ist nicht eine unerhebliche Belastung für die Umwelt und für den Lackierer (giftige Bestandteile, giftige Lösungsmittel) Aus diesem Gesichtspunkt werden immer mehr Lacke entwickelt, die Wasser als Verflüssiger haben; die Lacke sind nicht wasserlöslich, es wird ein Trick angewandt, um sie mit Wasser verarbeiten zu können: im Grunde sind es Acryllacke, die im Wasser als feine Kügelchen vorliegen. Verdunstet das Wasser, bildet sich eine Farbschicht, die nicht Wasserlöslich ist. Ein Teil der Umweltproblematik fällt also weg. Eine weitere Beschichtungsart ist die Pulverlackierung: Hier wird auf den Rahmen ein Farbpulver aufgebracht, das durch Wärmezufuhr aufgeschmolzen wird. Diese Farbschicht geht eine sehr gute Verbindung mit der Metalloberfläche ein, so gut, das selbst eine Beule die Farbe nicht abspengt. Eine wenig verbreitete Form der Rahmenveredelung ist das Verchromen, wenn's gemacht wird, dann häufig nur Teil, wie z.B. Gabeln. Chrom bildet einen festen, zähen glänzend metallischen Überzug und ist gegen die Unbilden der Witterung resistent. Leider hat die Sache Haken: das Zeug ist in der Handhabung und Verarbeitung eine reisen Umweltsauerei, und sehr giftig für die Verarbeiter; Falls die Chromschicht mal beschädigt ist, unterkriecht Rost die Schicht und sprengt sie ab, ja in diesem Falle fördert Chrom sogar noch das rosten. Eloxieren, eine Veredelungsart bei Aluminium, sieht etwa so aus wie eine Verchromung - allerdings ist die Eloxschicht aus dem gleichen Material wie der Untergrund: Eloxieren ist eine gezielte Oxydation, die auch Schutz bietet. Eloxschichten sind relativ empfindlich, sind sie beschädigt, ist es ein Schönheitsfehler, mehr nicht! Die Oxydationsschichten von Aluminium haben generell andere (positivere) Eigenschaften, als die von Eisen ( Rost). Andere, moderne Materialien, wie Titan oder Kohlefaser (- verbund- ) Kunststoffe brauchen überhaupt nicht behandelt zu werden, sie "glänzen" durch ihr Material. 

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